Schweizer Magazin für psychische Gesundheit
NOTFALL 143

Selbsttest: Wie gestresst bin ich?

Ein validierter Fragebogen zur Einschätzung Ihres aktuellen Stresslevels. In wenigen Minuten wissen Sie, wo Sie stehen.

Manchmal merken wir gar nicht, wie belastet wir wirklich sind. Der Körper hat sich an den Dauerstress gewöhnt, die Warnsignale werden überhört. Dieser Selbsttest hilft dabei, das eigene Stressniveau objektiver einzuschätzen.

Der Test basiert auf wissenschaftlich fundierten Kriterien und erfasst körperliche, psychische und verhaltensbezogene Stresssymptome. Die Auswertung erfolgt anonym und gibt Ihnen eine erste Orientierung, ob Handlungsbedarf besteht.

Wichtig: Dieser Test ersetzt keine ärztliche oder psychologische Diagnose. Er dient ausschliesslich der Selbsteinschätzung. Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheit konsultieren Sie bitte eine Fachperson.

So funktioniert der Test

Sie finden nachfolgend 15 Aussagen zu verschiedenen Stresssymptomen. Beantworten Sie jede Frage ehrlich nach Ihrem Empfinden der letzten vier Wochen. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten.

Zeitrahmen: Beziehen Sie Ihre Antworten auf die letzten vier Wochen. Vorübergehende Phasen sind normal, denn es geht hier um wiederkehrende oder anhaltende Belastungen.

Der Fragebogen

1. Ich habe Schwierigkeiten beim Einschlafen oder wache nachts häufig auf.

2. Ich fühle mich auch nach einer Nacht Schlaf nicht ausgeruht.

3. Ich bin gereizt und reagiere schneller genervt als sonst.

4. Ich habe Mühe, mich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen.

5. Ich leide unter Kopfschmerzen oder Verspannungen im Nacken-/Schulterbereich.

6. Ich habe das Gefühl, dass mir alles über den Kopf wächst.

7. Ich grüble viel und kann schlecht abschalten.

8. Ich habe weniger Lust auf Aktivitäten, die mir früher Freude gemacht haben.

9. Ich leide unter Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Reizdarm, etc.).

10. Ich fühle mich innerlich unruhig oder nervös.

11. Ich ziehe mich von Freunden und Familie zurück.

12. Ich merke, dass mein Herz häufiger rast oder ich schneller atme.

13. Ich vergesse Dinge oder mache mehr Flüchtigkeitsfehler als üblich.

14. Ich greife häufiger zu Alkohol, Nikotin oder anderen Substanzen, um mich zu beruhigen.

15. Ich fühle mich erschöpft, selbst wenn ich objektiv nicht viel gemacht habe.

Niedriges Stressniveau (0-15 Punkte)

Ihr Ergebnis deutet auf ein niedriges Stresslevel hin. Sie scheinen aktuell gut mit den Anforderungen des Alltags umgehen zu können und erleben wahrscheinlich ausreichend Erholungsphasen.

Empfehlung: Nutzen Sie diese Phase, um stressresistente Gewohnheiten zu etablieren. Regelmässige Bewegung, ausreichend Schlaf und soziale Kontakte wirken präventiv. Bleiben Sie achtsam für Veränderungen.

Mehr erfahren: Stressbewältigung und Prävention

Mittleres Stressniveau (16-30 Punkte)

Ihr Ergebnis weist auf ein erhöhtes Stresslevel hin. Sie erleben vermutlich regelmässig Stresssymptome, die Ihre Lebensqualität beeinträchtigen können. Der Körper sendet Warnsignale, die ernst genommen werden sollten.

Empfehlung: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, aktiv gegenzusteuern. Identifizieren Sie Ihre Hauptstressoren und entwickeln Sie konkrete Bewältigungsstrategien. Prüfen Sie, ob Sie sich professionelle Unterstützung holen möchten, etwa durch ein Stressmanagement-Training oder eine Beratung.

Nächste Schritte:

Hohes Stressniveau (31-45 Punkte)

Ihr Ergebnis deutet auf ein sehr hohes Stressniveau hin. Sie erleben wahrscheinlich deutliche körperliche und psychische Symptome, die Ihren Alltag erheblich belasten. Diese Situation sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Dringend empfohlen: Suchen Sie zeitnah professionelle Unterstützung. Das kann Ihr Hausarzt sein, eine psychologische Beratungsstelle oder ein spezialisiertes Angebot zur Stressbewältigung. Je früher Sie handeln, desto besser sind die Chancen auf Besserung.

Sofortmassnahmen:

  • Sprechen Sie mit jemandem: Partner, Freund, Vorgesetzter, Hausarzt
  • Prüfen Sie, ob Sie Verpflichtungen reduzieren oder delegieren können
  • Achten Sie auf Grundbedürfnisse: Schlaf, Ernährung, Bewegung
  • Vereinbaren Sie einen Termin bei einer Fachperson

Hilfe finden: Übersicht Beratungs- und Therapieangebote

Akute Krise? Dargebotene Hand: 143 (24/7 erreichbar)

Was sagt das Ergebnis aus?

Der Test misst, wie häufig und intensiv Sie typische Stresssymptome erleben. Ein höherer Wert bedeutet, dass Ihr Körper und Ihre Psyche deutliche Zeichen der Überlastung zeigen. Diese Signale ernst zu nehmen ist der erste Schritt zur Veränderung.

Wichtig zu verstehen: Stress ist kein persönliches Versagen. Es ist eine normale Reaktion auf Überforderung. Die gute Nachricht: Stress lässt sich beeinflussen, sei es durch veränderte Lebensumstände, Bewältigungsstrategien oder professionelle Hilfe.

Wie geht es weiter?

Je nach Ergebnis sind unterschiedliche Schritte sinnvoll. Bei niedrigem Stresslevel lohnt es sich, präventiv zu handeln und gesunde Gewohnheiten zu pflegen. Bei mittlerem Niveau sollten Sie aktiv Stressquellen reduzieren und Bewältigungsstrategien aufbauen. Bei hohem Stresslevel ist professionelle Unterstützung dringend empfohlen.

Nutzen Sie die weiterführenden Artikel auf dieser Website, um mehr über Ihre Symptome zu erfahren und konkrete Handlungsmöglichkeiten kennenzulernen. Stress zu erkennen ist der erste Schritt. Der zweite ist, etwas dagegen zu tun.